The Golden Hair

Im Wellnesscenter The Golden Hair, in der Umkleide mit schimmernden Fliesen, kam es zu einer Begegnung, die niemand so schnell vergessen sollte.
Dana, die energiegeladene Hündin mit einem Faible für Abenteuer, stürmte herein – im Maul ihr Lieblingsspielzeug Dülidü. Ihre Augen blitzten, ihre Ohren standen wie kleine Antennen. Sie roch nach Begeisterung und, naja, auch ein bisschen nach Schlamm.
Zecky, die Katze, saß bereits auf einer der Umkleidebänke. Ihr Fell schimmerte wie edles Rauchgrau im Spa-Licht, und ihre Augen funkelten, als wollten sie sagen: „Ich bin hier für Entspannung, nicht für Chaos.“
Zwischen ihnen lag Dülidü, das altgediente Plüschtier, mit seinen treu blickenden Kulleraugen. Er hatte schon vieles gesehen: Waschmaschinenzyklen, Kaustunden und Katzennickerchen. Doch DAS – ein spontanes Aufeinandertreffen zwischen Hund und Katze im Wellnesscenter – war auch für ihn neu.
„Wer bist DU denn?!“ bellte Dana mit einer Mischung aus Neugier und dramatischem Theater.
Zecky zog eine Augenbraue hoch (ja, Katzen können das). „Ich bin Zecky. Ich zahle hier fürs Schweigen der Seele und nicht fürs Kläffen der Ohren.“
Dülidü rollte unauffällig ein Stück zur Seite, als wolle er sagen: „Ihr zwei, klärt das ohne mich.“
Es folgte ein Sekundenbruchteil voll Spannung – Dana mit erhobener Pfote, Zecky mit gesträubtem Fell. Ein falsches Wort, und die Wellnessruhe wäre Geschichte gewesen.
Doch dann nieste Dana. Laut. So laut, dass Zecky für einen Moment wie versteinert dastand, bevor sie ein unerwartetes Kichern von sich gab.
„Na schön,“ schnurrte Zecky schließlich, „du bist vielleicht ein Wirbelwind… aber kein schlechter.“
„Und du,“ japste Dana, „bist mutiger als du aussiehst!“
Dülidü grinste innerlich. Seine Mission war erfüllt: Aus einer angespannten Begegnung war eine neue Freundschaft geboren.
Seitdem trafen sich Dana und Zecky immer wieder im The Golden Hair. Dana für die Hundemassagen mit Lavendelöl, Zecky für ihre täglichen Yoga-Sitzungen auf der Fensterbank. Und mittendrin lag Dülidü, der in seinem stillen Stofftierherzen wusste: Er war nicht nur ein Plüschtier – er war der unsichtbare Wellness-Coach für die ungewöhnlichste Freundschaft der Stadt.