„ Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines…“ # Albert Einstein
In der Jetztwelt…
Es waren die schwersten 7 Wochen ihres Lebens, seit Fox’s unerwartetem Versterben. Der Verlust hatte sie in einer tiefen Traurigkeit gefangen gehalten, und am Montag, dem 7. April, erinnerte sie sich besonders intensiv an die Zeit, die sie gemeinsam hatten. Es war nicht nur der zweite Jahrestag, an dem Fox bei ihr eingezogen war, sondern auch genau 7 Wochen seit er sie verlassen hatte. An diesem Tag war Tiya von einer melancholischen Nachdenklichkeit erfüllt, die wie ein schwerer Nebel über ihr lag.
In ihr reifte der Wunsch, einem Hund ein neues Zuhause zu geben. Doch wann dieser Zeitpunkt kommen sollte, blieb ungewiss. Sie durchforstete zahlreiche Webseiten, auf der Suche nach einem passenden vierbeinigen Begleiter. Doch es schien, als wäre kein Hund geeignet, um Fox‘ Platz einzunehmen. Entweder gab es Kommunikationsschwierigkeiten mit den Organisationen oder sie konnten nicht in die Schweiz vermitteln. Das vertraute Gefühl, das Tiya bei der Wahl ihrer früheren Hunde empfunden hatte, blieb ebenfalls aus. Es war frustrierend, beinahe schicksalhaft, dass die Verbindung einfach nicht da war.
Nach einigen Tagen aktiver Suche traf sie eine Entscheidung: Sie würde aufhören, aktiv zu suchen und stattdessen dem Fluss des Lebens vertrauen. Vielleicht war es noch zu früh; vielleicht war es ein Zeichen, dass sie nicht fordern sollte, was noch nicht bereit war, ihr gegeben zu werden. So löschte sie ihre Profile, ließ die Suche ruhen und überließ es dem Universum. Wenn jedoch ihr Seniorenhund Aran die Reise antreten sollte, bevor sie „Nachwuchs“ hätte, wollte sie ein Herzensprojekt in die Tat umsetzen: für drei Monate in einer Tierschutzorganisation als Volontär arbeiten und ihr dort dann vielleicht ihr neuer vierbeiniger Begleiter begegnen würde…
Und dann kam eben der bereits genannte 7. April. Wie aus dem Nichts trat am Abend dieses schweren Tages die Hündin Dana Ihr Leben. Von dem Moment an, als Tiya sie sah, war da dieses vertraute, stimmige Gefühl. Sie war es, ihre neue Gefährtin.
Einen Monat später war es endlich so weit, und Tiya durfte die kleine Dana nach Hause holen. Auf der Hinfahrt fuhren Tiya und Ihr Mann über einen idyllischen Weg, umgeben von Wiesen und Feldern. Inmitten dieser ländlichen Schönheit entdeckten sie zwei Rehe – zauberhafte Geschöpfe, die oft Geheimnisse und Botschaften in sich tragen. In diesem Moment überkam Tiya ein Gedanke: Wenn sie jetzt noch einen Fuchs sehen würde, wäre alles gut. Dann wäre es ein Zeichen, dass Dana, deren Name „Geschenk Gottes“ bedeutet, ihr von Fox und Valy geschickt wurde, denn die Zahl sieben hatte schon immer eine besondere Bedeutung für sie gehabt.
Als sie kurz vor Ziel, vom Navi fälschlicherweise – oder wohl eben nicht – eine extra Runde fuhren und sie sich auf einem Feldweg nahe eines Waldes befanden, erschien er: Ein stattlicher Fuchs, der majestätisch durch das Unterholz schlüpfte. Dieses Bild war wie ein Geschenk des Universums.
„Danke, Fox und Valy“, flüsterte sie, „ich liebe euch so sehr. Ihr seid immer noch Teil meines Lebens.“ In diesem Augenblick fühlte sie, wie ihre Verbindung zu ihnen weiterhin lebendig war, und dass Dana als ihre neue Hüterin an ihrer Seite stehen würde. Ihre Liebe wuchs bereits, wie zarte Knospen, die im Licht der Hoffnung erblühen.
In diesem neuen Kapitel ihres Lebens hatte Tiya gelernt, dass jeder Verlust auch einen Neuanfang birgt. Die Trauer hatte ihren Platz, aber sie würde ergänzt durch die Freude an Neuem, das sich entfaltete. Dana war nicht nur ein Hund; sie war ein Teil ihres Heilungsprozesses, ein Lichtstrahl auf ihrem Weg zur Wiederentdeckung der Liebe und des Lebens.